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Virtuelles Kraftwerk

Virtuelles Kraftwerk

Virtuelles Kraftwerk Cochem-Zell


Im Landkreis Cochem-Zell soll mehr des vor Ort produzierten Ökostroms auch im Kreis verbraucht und weniger Graustrom aus den vorgelagerten Netzen importiert werden. Das trägt zum Gelingen einer Vollversorgung mit Erneuerbarer Energie bei, steigert die Wertschöpfung vor Ort und reduziert den notwendigen Netzausbau. Schon heute produziert der Landkreis Cochem-Zell bilanziell betrachtet mehr Strom (2015 rd. 160%, aktuell mehr als 180%), als er verbraucht.

Auf Basis dessen wurde im Landkreis ein virtuelles Kraftwerk aufgebaut, welches stetig weiterwächst: 

Die konzeptionelle Basis zur Umsetzung wurde in den Jahren 2017 und 2018 im Rahmen eines innovativen Klimaschutzteilkonzepts, gefördert durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit, erarbeitet. Ziel war es, ein Konzept zu entwickeln, um eine lastganggerechte und zeitsynchrone Versorgung durch lokale Energieerzeugung aus erneuerbaren Energien zu ermöglichen. Im zweiten Schritt ging es dann zwischen 2019 und 2021 in einem durch das rheinland-pfälzische Ministerium für Umwelt, Energie, Ernährung und Forsten geförderten Projektes um die Entwicklung einer Lizenz und eines Geschäftsmodells zur Umsetzung des zuvor erstellten Konzeptes und somit um den Aufbau des virtuellen Kraftwerks. Schlussendlich wurde das „Virtuelle Kraftwerk Cochem-Zell“ im Juli 2021 in Betrieb genommen. Der Fokus liegt aktuell auf gewerblichen und kommunalen Anlagen mit einer Erzeugungsleistung von über 100 kWp. Ideengeber für die Projekte war Prof. Dr. Ralf Simon von der Transferstelle Bingen, der in beiden geförderten Projekten tatkräftige Unterstützung leistete. 

Ein Ziel für die Zukunft ist, auch kleinere private Anlagen in das virtuelle Kraftwerk zu integrieren (10-100 kWp). Hierzu soll zunächst eine Testphase mit 50 Anlagen gestartet werden – eine entsprechende Fördermöglichkeit wird derzeit überprüft.

Bisher konnten insgesamt elf Ökostrom-Energieanlagen für das Virtuelle Kraftwerk gewonnen werden: Photovoltaik-, Windkraft-, Wasserkraft- sowie Biogasanlagen. Die Gesamtleistung des virtuellen Kraftwerkes liegt momentan bei etwa 30 MW pro Jahr, welche den Strombedarf von etwa 10.000 Haushalten decken kann. Das Virtuelle Kraftwerk wird stetig erweitert, sodass zukünftig weitere Anlagen integriert werden können. 


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  • Innovatives Klimaschutzteilkonzept „Dezentrale Stromversorgung und zeitsynchroner Verbrauch im Landkreis Cochem Zell“

    Zeitraum: 2017-2018

    Gesamtausgaben: 99.175,02 €

    Fördermittel: 69.422,51 €

    Fördermittelgeber: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (Nationale Klimaschutzinitiative)

    Projekt:

    • Konzeptionelle Basis zur Umsetzung eines virtuellen Kraftwerks   Ziel: lastganggerechte und zeitsynchrone Versorgung durch lokale Energieerzeugung aus erneuerbaren Energien
    • Lastganggerechte Gegenüberstellung von Stromeinspeisung und -ausspeisung (15 Minuten Zeiteinheiten)
    • Entwicklung von Maßnahmen zur Erhöhung der regionalen Stromversorgung aus erneuerbaren Energien (rein bilanziell Anteil erneuerbarer Energien im LK über das Jahr betrachtet >100%)
    • Ergebnis: Bei genauerer Betrachtung kann der vor Ort produzierte Strom aus EE und KWK-Anlagen 66% des Stromverbrauchs decken


    Zum Bericht

  • Konkretisierung und Umsetzung eines lokalen virtuellen Kraftwerkes auf Basis des Klimaschutzteilkonzeptes „Dezentrale Stromversorgung und zeitsynchroner Verbrauch im Landkreis Cochem Zell“

    Zeitraum: 2019-2021

    Gesamtausgaben: 165.100,60 €

    Fördermittel: 132.081,00 €

    Fördermittelgeber: Ministerium für Umwelt, Energie, Ernährung und Forsten 

    Projekt:

    • Umsetzung und Aufbau des virtuellen Kraftwerks - Konzeptidee aus Klimaschutzteilkonzept
    • Durchführung einer Realisierungs- und Testphase
    • Ziel: Klimafreundliche, emissionsarme und wirtschaftliche Energieversorgung im Landkreis Cochem Zell auf Basis von Erneuerbaren Energien
    • Fokus auf gewerblichen und kommunalen Anlagen >100 kWp
    • Juli 2021: Offizielle Inbetriebnahme
  • LEADER-Vorhaben "Integration von privaten PV-Kleinanlagen in das Virtuelle Kraftwerk Cochem-Zell" 

    Zeitraum: 2025-2026

    Gesamtausgaben: 148.750,00 Euro

    Fördermittel: 96.687,50 Euro 

    Förderung: Europäischer Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raumes (ELER), GAP-Strategieplan in Rheinland-Pfalz in der EU-Förderperiode 2023-2027 LEADER (EL-0703)

    Projekt:

    • Erweiterung des Virtuellen Kraftwerks Cochem-Zell um kleinere PV-Anlagen 
      • Fokus auf Anlagen mit einer Leistung von 10-100 kWp; Anlagen, deren EEG-Förderung nach 20 Jahren ausläuft
    • Entwicklung eines Geschäftsmodells und Durchführung eines Testbetriebs mit 25 Anlagen 
      • inkl. der Berücksichtigung von dynamischen Stromtarifen, Entwicklung einer App, innovativer Kundenkommunikation 
    • Aktive Bürgerbeteiligung: Bürgerinnen und Bürger werden zu 'Prosumern', die ihre Überschüsse an das Virtuelle Kraftwerk verkaufen und so am energiewirtschaftlichen Erfolg der Energieregion teilhaben 


    Logo Kofinanziert von der Europäischen UnionLEADER Logo



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AnlageStandortLeistung (el.)Jahresproduktion
Biogasanlage Gebrüder KesselerSchmitt700 kWp3.100 MWh
PV-Freiflächenanlage der Ortsgemeinde BüchelBüchel13,5 MWp13.500 MWh
PV-Freiflächenanlage der Bürgerenergiegenossenschaft Sonnenland Illerich eGIllerich630 kWp630 MWh
2 Wasserkraftwerke von RWE Power & Trading GmbHFankel und Neefje 16,4 MWp (Anteile)5.000 MWh (Anteile)
Windkraftanlage der BBG Illerich Windkraftanlagen GmbH & Co. KGIllerich2,3 MWp3.100 MWh
Windkraftanlage der BRE Bost Regenerative Energien GmbH & Co. KGEulgem800 kWp1.400 MWh
PV Freiflächenanlage der Ortsgemeinde Blankenrath Blankenrath2 MWp2.000 MWh
PV-Anlage der Firma Schönborn GmbH & Co. KGBlankenrath95 kWp100 MWh
PV-Anlage des Hotels Mosel Village Resort Ellenz135 kWp135 MWh
PV-Anlage der Vulkaneifel Therme Staatsbad Bad Bertrich GmbHBad Bertrich 130 kWp130 MWh
PV-Anlage der Tannenhof Schneiders GmbH & Co. KGHambuch 2,023 MWp 2.100 MWh