Holzhackschnitzelheizung - Strassenmeisterei Cochem

    Landesbetrieb Mobilität Cochem

    Quelle: LBM CochemIm Rahmen eines Förderprogramms des Bundes für energetische Sanierungen an Gebäuden wurde bei der Straßenmeisterei Cochem eine Hackschnitzelheizung gebaut. Die Straßenmeisterei Cochem ist zuständig für die Unterhaltung von Bundes-, Landes- und Kreisstraßen. Das Streckennetz hat eine Länge von ca. 300 Kilometer. Im Rahmen der jährlichen Gehölzpflegearbeiten vom 01.10. des Jahres bis zum 28.02. des Folgejahres dürfen aus naturschutzrechtlichen Vorgaben Gehölzpflegearbeiten durchgeführt werden. Je nach Intensität der Wintersaison können bis zu 250 Festmeter Holz eingeschlagen werden. Für die neue Heizzentrale wurde neben dem bestehenden Hallenkomplex der Straßenmeisterei ein neues Heizungsgebäude mit Hackschnitzelbunker gebaut. Von dort aus wird die Wärme in die Werkstatthallen und das Verwaltungsgebäude verteilt. Das Ergebnis der Studie zeigte, dass in der Straßenmeisterei ein wirtschaftlicher Betrieb einer Holzhackschnitzelheizung möglich ist.
    In Zusammenarbeit mit dem Forstamt Cochem, Herrn Dr. Göbel, konnte so eine optimale energetische Nutzung des Straßenbegleitgrüns erzielt werden.

    Quelle: LBM CochemMaßnahmen
    Nachdem der Landesbetrieb Mobilität Rheinland- Pfalz der Errichtung einer Hackschnitzelheizung zugestimmt hatte, wurde das Ingenieurbüro Stefan Krämer aus Gerolstein mit der Ausschreibung für die Heizungsanlage beauftragt. Planung und Ausschreibung für die erforderlichen Neu- und Umbaumaßnahmen führte das Ingenieurbüro Saxler aus Alflen durch. Die Maßnahmen wurden öffentlich ausgeschrieben. Mit den Bauarbeiten für das Gebäude und die Leitungsverlegungen zu den Werkstatthallen und dem Verwaltungsgebäude wurde im Spätsommer 2011 begonnen. Die neue Heizungsanlage wurde dann im Oktober 2012 in Betrieb genommen.
    In der vorhandenen Heizzentrale wurde ein Biomassekessel mit 80 kW Wärmeleistung installiert. Bei evtl. auftretenden Störungen bzw. starken Temperaturschwankungen kann die Straßenmeisterei auf eine herkömmliche Ölheizung zurückgreifen. Das Hackschnitzellager wurde direkt neben die Wärmezentrale errichtet. Da sich das Lager größtenteils im Erdreich befindet, ist es sehr unauffällig und kann von außen durch eine verschiebbare Dachkonstruktion mit Hackschnitzel befüllt werden. Das Lager fasst ungefähr 70 srm. Bei Volllast, z.B. an kalten Wintertagen, reicht diese Menge für ca. 3 Wochen.
    1Quelle: LBM Cochem00 % der verfeuerten Holzhackschnitzel stammen aus dem Straßenbegleitgehölz der Straßenmeisterei Cochem. Das Stammholz wird zu dem Zwischenlagerplatz des Forstamtes Cochem bei Herrn Gilles, „Kremer Hof Cochem- Brauheck", transportiert. Hier wird das Holz gelagert und mit einem Großhäcksler auf die erforderliche Kornfraktion „Hackschnitzel G 50" gehackt. Die Lagerhalle beim Landwirt fasst 1.300 srm, so dass eine ausreichende Vorratshaltung möglich und die Versorgung mit Hackschnitzeln gesichert ist. Vom Kremerhof aus werden die Hackschnitzeln mit landwirtschaftlichen Anhängern zur Heizungsanlage transportiert.

    Ergebnis
    Der Verbrauch der Hackschnitzel kann nach der ersten Heizperiode mit ca. 220 srm angenommen werden. Die Straßenmeisterei verbraucht rund 160 MWh an Wärme pro Jahr. Das entspricht einem durchschnittlichen Verbrauch von ca. 220 srm Hackschnitzeln pro Jahr. Im Vergleich zur früheren Ölheizung werden durch die CO2-neutrale Verbrennung der Holzhackschnitzel jährlich bis zu 33 t CO2 eingespart. Die Straßenmeisterei hat in der ersten Heizperiode bis zu 11.000 € an Heizkosten eingespart.

    Kosten für die Bereitstellung des Inputmaterials
    Dem Grunde nach entstehen der Straßenmeisterei Cochem keine Kosten. Die Gehölzpflegearbeiten müssen turnusmäßig jedes Jahr durchgeführt werden. Durch die Zusammenarbeit mit dem Forstamt Cochem werden die Kosten für die Zwischenlagerung, das Hacken der Gehölze und der Transport mit den von der Straßenmeisterei angelieferten Stammholzmassen aufgerechnet.

    Finanzierung
    Die gesamte Heizungsanlage mit Gebäudetrakt inklusive dem Anbau des Hackschnitzellagers sowie der kompletten Verrohrung hat rund 200.000 € gekostet und wurde vom Bund finanziert.

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