Naturschutzgebiet Jungfernweiher


    Seit vielen Jahren wird versucht die Feuchtwiesen und Hochstaudenfluren im NSG Jungferweiher mit ihren wertvollen Tier- und Pflanzenvorkommen zu erhalten. Der Jungferweiher hat unter anderem als Brut- und Rastgebiet für gefährdete Vogelarten europaweite Bedeutung. Bis in die 1970er Jahre wurden die Pflanzenbestände um den Weiher von den Landwirten von Hand gemäht und als Einstreu für den Viehstall verwendet. Nach der Nutzungsaufgabe setzte die Verbrachung ein und Hochstauden wie das Mädesüß breiteten sich aus. Für den Naturschutz folgten nun viele Jahre des Experimentierens. Dabei stellte nicht die Mahd das Problem dar sondern die Verwertung des Schnittgutes. Unter hohem Aufwand wurde das Streugut zum Kompostieren in den Wald gebracht. Zunächst stellten der Naturschutzbund Deutschland und die Gesellschaft für Naturschutz und Ornithologie Rheinland-Pfalz die „Manpower“ für die Pflegearbeiten. Mit Einführung der landesweiten Biotopbetreuung konnte die Bundeswehr vom Fliegerhorst Büchel zur Unterstützung gewonnen werden. Dennoch blieb das Problem der Entsorgung. 2004 wurde dann der erste Versuch gestartet, das Mahdgut zur Biogasgewinnung zu nutzen.

     

    Maßnahmen

    Die Streuwiesen am Ostufer des Jungferweihers können auf Grund des moorigen Untergrunds nicht auf der ganzen Fläche mit herkömmlichen Maschinen befahren werden. Alle Versuche in diese Richtung sind bislang gescheitert und endeten mit tiefen Fahrspuren oder mit dem Feststecken des Geräts. Zur Mahd müssen daher Spezialmaschinen eingesetzt werden. Bis 2009 waren dies Balkenmäher oder leichte Hangmäher.

    Das Abräumen der Fläche erfolgte von Hand durch Mitglieder der Naturschutzverbände oder Soldaten der Bundeswehr. Die Planung und Koordination der Maßnahmen durch die Biotopbetreuung erforderte einen hohen Aufwand.

    2009 kam dann erstmals der besonders leichte, hydrostatische Einachser ausgerüstet mit Doppel- bis 3-Fachbereifung, Balkenmäher, Bandschwader und Heuschwanz von Jan-Roeland Vos aus Habscheid bei Prüm zum Einsatz. Mit dieser Maschine ist es möglich, das sperrige, frische Mahdgut ohne Flurschäden an den Rand zu schwaden.

    Die Verwertung des Aufwuchses erfolgte zunächst durch die Kessler GbR in Lutzerath. Die Logistik im Betrieb und die Qualität des Schnittgutes führten aber zu unlösbaren Problemen. 2009 übernahmen dann die Gebrüder Hammes aus Alflen den Abtransport und die Verwertung des Schnittguts in der Biogasanlage in Schmitt. Die Kontaktvermittlung lief über das Netzwerkbüro. 
    Diese Seite nutzt Cookies. Weitere Informationen finden Sie unter Impressum & Rechtliches.
    OK