Klimaschutz-Jugendforum an der Konrad-Adenauer-Schule Treis-Karden

    Es war ein etwas anderer Schultag für die Schülerinnen und Schüler der neunten und zehnten Jahrgangsstufe an der Realschule Plus Treis-Karden.

    Schulleiter Eugen Herrmann empfing die lokale Energieagentur des Landkreises Cochem-Zell „unser-klima-cochem-zell e. V.“ und begrüßte alle Beteiligten zum Projektbeginn. „Wir möchten als Schule auch unseren Beitrag auf dem Weg zum Null-Emissions-Landkreis leisten“, betont der Rektor, „heute bekommt ihr einen ganzen Vormittag die Gelegenheit euer Klimaschutzwissen auszubauen und euer Handeln in diesem Sinne auf den Prüfstand zu stellen“.

    Klimaschutzmanager Alexander Ehl lieferte den Jugendlichen einen Einstieg ins Thema. „Extremwetter, Dürren und Hitzewellen – die Folgen des vom Menschen verursachten Klimawandels sind schon jetzt zu spüren und die Wissenschaft ist sich einig: Wir müssen die weltweiten CO2-Emissionen drastisch reduzieren, um einen weiteren Temperaturanstieg um mehr als 1,5 Grad Celsius und damit unumkehrbare Folgen für das Klimasystem zu verhindern. Heute packen wir das alle gemeinsam an“, motiviert Ehl die Klassen.

    In vier Projektgruppen erarbeiten diese einen ganzen Vormittag lang, wie Klimaschutz im Alltag aussehen kann und welche Stellschrauben jeder einzelne zur Verfügung hat.

    Wald und Recycling

    Gemeinsam mit Mechthild Haupts, Umweltberatung der Kreisverwaltung Cochem-Zell, startet eine Gruppe in den Wald.

    Als Kohlenstoffspeicher kommt diesem eine besondere Rolle im Klimaschutz zu.

    Wälder haben einen großen Einfluss auf unser Klima – sowohl auf globaler, als auch auf lokaler Ebene. Im Zusammenhang mit dem Klimawandel haben sie als Kohlenstoffsenken eine hohe Bedeutung. Insgesamt speichern deutsche Wälder 127 Millionen Tonnen Kohlenstoffdioxid pro Jahr. So leisten sie einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz.

    Für die Herstellung von Recyclingpapier muss beispielsweise kein einziger Baum fallen, da es aus 100% Altpapier besteht. Das ist nicht nur gut für die Wälder, sondern auch ein wichtiger Beitrag für den Erhalt der Artenvielfalt, da so der Lebensraum vieler Tiere und Pflanzen erhalten bleibt.

     

    Das Energiesparhaus: Einsatz Erneuerbarer Energien / Dämmung / Stromsparen

    Schulen in Deutschland geben im Durchschnitt 65.000 Euro pro Jahr für Heizkosten und rund 19.000 Euro für Strom aus. Sie verbrauchen bis zu 70 Prozent mehr Energie als andere öffentliche Gebäude und liegen damit im Ranking der größten Energieverbraucher weit oben. Das muss jedoch nicht sein, stellte die Gruppe gemeinsam mit Renate Michel, Regionalreferentin der Energieagentur Rheinland-Pfalz, heraus. Allein durch Verhaltensänderungen kann der Energieverbrauch in Schulen um bis zu zehn Prozent gesenkt werden. Werden zusätzlich kleinere Investitionen getätigt, liegen die Einsparpotenziale sogar noch weit darüber.

    Durch das Lüften beheizter Räume geht viel Wärme verloren, stellten die Schüler fest. Allerdings ist regelmäßiges Lüften wichtig. Doch das richtige Lüften will gelernt sein: Erst das Thermostat auf Null, dann das Fenster komplett für zwei Minuten öffnen (Stoßlüften) und erst nachdem das Fenster wieder geschlossen ist, die Heizung wieder aufdrehen.

     

    Klimafreundliche Ernährung

    „Energiesparlampen, Wärmedämmung, Fahrradfahren – fast jeder leistet seinen ganz persönlichen Beitrag zum Klimaschutz“, erklärt Netzwerkmanagerin Nicole Jobelius-Schausten, „dass wir auch mit unserer Ernährung viel für das Klima und gleichzeitig für unsere Gesundheit tun können, werden wir heute erarbeiten“.

    Regional, saisonal und wenig Fleisch lauten hier die Schlüsselwörter für eine bessere Bilanz. Mit welchem Transportmittel die Lebensmittel zum Verkaufsort gebracht werden, spielt dabei eine wichtige Rolle. Wer also darauf achtet, dass seine Lebensmittel aus der Region kommen und zwar am besten frisch geerntet, befindet sich klimatechnisch auf der sicheren Seite.

    Zum Abschluss des Projekttages konnten alle Beteiligten vom klimafreundlichen Schulbuffet kosten. Die Gruppe hatte Bratapfel in Tassen und Gemüsesticks mit Dipp vorbereitet und angerichtet. So schmeckt Klimaschutz!

     

    Elektromobilität

    Ausgehend von der historischen Entwicklung von Fahrzeugen ohne Verbrennungsmotor lernten die Schülerinnen und Schüler unter Anleitung von Klimaschutzmanager Alexander Ehl, verschiedene Antriebs- und Ladetechnologien von Elektrofahrzeugen kennen. Dabei entwickeln sie Ideen zur Nutzung der Elektromobilität zu Hause, vor dem Hintergrund staatlicher Unterstützungsmaßnahmen sowie anhand des aktuellen Entwicklungsstandes, setzten Sie sich mit der Frage auseinander, inwieweit ein Elektroauto auch für sie infrage kommen würde.

    Dabei war ganz klar, dass die klimafreundlichste Strecke jeder eingesparte Weg ist!

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