Neue Klimaschutzmanagerin startet in den Masterplanprozess

    Die Energiewende hat schon seit einigen Jahren neue Berufsfelder geschaffen. Dazu zählt auch seit dem Jahr 2011 die Tätigkeit des Klimaschutzmanagements in der Kreisverwaltung Cochem-Zell. Diese Funktion wurde bis Februar dieses Jahres durch Thomas Berens ausgeübt.

    Seit Januar ist seine Nachfolgerin Carolin Elsenberger im Dienst und begleitet den Landkreis nun auf dem Weg zum Null-Emissions-Landkreis.


    Die Fragen stellte Nicole Jobelius-Schausten:

    Ihre persönliche Motivation - Warum haben Sie sich dafür entschieden, als Klimaschutzmanager zu arbeiten?

    Die Vielseitigkeit des Berufs und meine Vorkenntnisse haben mich zu einer Bewerbung als Klimaschutz- bzw. Masterplanmanagerin motiviert. Die Schwerpunktsetzung im Rahmen meines Masterstudienganges zur Bedeutung der Klimawandelfolgen ergänzt sich mit den Aufgabenstellungen in meiner neuen Tätigkeit.

    Es hat mich beeindruckt, wie weit der Landkreis schon ist auf seinem Weg hin zum Null-Emissions-Landkreis ist und welche Förderprojekte er schon erfolgreich durchlaufen hat, wie beispielsweise die zweistufige Förderphase als Bioenergie-Region oder die Auszeichnung mit dem European Energy Award.

    Wie haben Sie den Einstieg in das laufende Projekt „Masterplan 100% Klimaschutz“ gefunden?

    Zugegebener Maßen, war es ein Sprung ins kalte Wasser, so direkt nach dem Studium. Glücklicherweise bin ich nun Teil eines sehr engagierten und hilfsbereiten Teams, was es mir möglich machte, schnell an die Arbeit meines Vorgängers anzuknüpfen.

    Gemeinsam mit dem im Rahmen des Masterplanprozesses beauftragten Institut „Jung Stadtkonzepte“ aus Köln, durchlaufen wir nun mit starker Bürgerbeteiligung den Weg hin zum Masterplankonzept. Dies ist für mich eine gute Möglichkeit den Landkreis sowohl mit dem Blick von außen, als auch von innen kennenzulernen.

    Wie ist der derzeitige Projektstand und was werden die nächsten Schritte sein?

    Zentrales Element bei der Ausarbeitung des Masterplankonzeptes ist der Zivilgesellschaftliche Prozess. Hier sollen in einem Dialog zwischen Bürgerschaft, Wissenschaft und lokalen Wirtschaftsakteuren Lösungsansätze für den Klimaschutz und die Bewältigung der Klimawandelfolgen vor Ort gefunden werden.

    Hierzu wurden die Masterplanforen ins Leben gerufen, um diesen Akteursfeldern eine gemeinsame Plattform zum Austausch zu schaffen.

    Seit der Organisation des zweiten von insgesamt vier Foren (eines davon ein Jugendforum) bin ich mit an Bord und lerne immer mehr Menschen kennen, die den Landkreis schon lange Zeit begleiten oder auch in diesem Prozess frisch hinzugestoßen sind.

    Die beiden ersten Foren waren echte Ideenschmieden. Diese Ideen nehmen nun mehr und mehr Gestalt an.

    Infolge dessen konnten schon erste Projektansätze konzipiert werden in den Themenbereichen Dorfentwicklung und Wohnen, Erneuerbare Energien, Mobilität und Klimaschutz, Klimaschutz im Alltag und Klimawandelfolgen in der Land- und Forstwirtschaft.

    Die Bündelung dieser Ideen und Beiträge zu einem großen Projektportfolio in den vier Handlungsfeldern: Energieversorgung und Erneuerbare Energien, Energie- und Ressourceneffizienz, Verkehr und Mobilität und Kommunikation und Kooperation wird nun eine große Herausforderung sein.

    Ich hoffe, dass auch das letzte Masterplanforum am 06.06.17 in Ulmen so gut besucht sein wird, wie die Vergangenen. Hier haben Interessierte nun erstmalig die Möglichkeit Prozessergebnisse zu sehen und gemeinsam mit der lokalen Energieagentur „unser-klima-cochem-Zell e. V.“ die Gewinner des Bürgerpreises auszuzeichnen.

     Welches sind aus Ihrer Sicht die entscheidenden Schritte, um die angestrebten Klimaschutzziele zu erreichen?

    Einer der wichtigsten Schritte wird zunächst die Verabschiedung des Masterplankonzeptes im Kreistag sein. Hier muss der politische Rückhalt für die weiteren Schritte klar gezeichnet werden.

    Danach werden wir ganz genau hinschauen, in welchem Sektor das höchste CO2-Einsparpotential gegeben ist.

    Hier wird meiner Ansicht nach der Wärmebereich eine erhebliche Rolle spielen.

    In diesem Bereich soll ja schon bald in fünf der hiesigen Energiedörfer ein Sanierungsmanager, auf Basis der Quartierskonzepte, erste kommunale Ansätze zur Umsetzung bringen.

    Eine beständige Kommunikation über bestehende Förderprogramme und die Präsentation guter Beispiele aus Unternehmen und Privathaushalten ist auch weiterhin enorm wichtig um zu motivieren und Anreize zu schaffen.

     

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